Auf dem Floorballparkett bist du ein alter Bekannter. Deine Karriere startete beim FBCM (damals noch FC Stern) und nach einigen Stationen in- und außerhalb der deutschen Floorballszene scheint sich nun ein Kreis zu schließen.
Willkommen als Headcoach des Herren-Bundesligateams beim Floorball-Club München, Julian.
Uns würde interessieren, wie du das Team auf die neue Saison vorbereitest.
Nachdem die Übergabe auf mich erst sehr spät über die Bühne gegangen ist, war die Vorbereitungszeit nicht lange. Es war entsprechend auch schwierig, Vorbereitungsspiele oder Turniere zu planen, abgesehen davon, dass viele im Urlaub sind. Für uns als Team hieß das jetzt schlussendlich: voller Fokus auf uns und darauf, unsere neuen Spielprinzipien einzustudieren und zu automatisieren. Dies wird sicherlich auch noch länger dauern, aber die Trainingsqualität ist bisher sehr gut.
Wird es Änderungen im Kader geben?
Es wird keine großen Änderungen geben zum Saisonende. Jesper ist leider wieder zurück nach Schweden gezogen. Dafür bekommen wir etwas mehr Breite auf dem Feld durch Jungs aus dem Umland und unsere eigenen, sehr guten und sich aufdrängenden Junioren. Außerdem kommt ein Torhüter aus der schwedischen Allsvenskan. Er wird uns auf einer Key-Position guten Rückhalt geben und auch unseren jetzigen Goalies gute Möglichkeiten bieten, sich weiterzuentwickeln. Aktuell bin ich noch mit Spielern aus Skandinavien in Kontakt, aber das wird aufgrund der fehlenden Zeit schwierig. Da hätten wir im Januar/ Februar schon aktiv werden müssen.
Was erwartest du von der neuen Saison?
Ich erwarte, dass wir disziplinierter spielen und dadurch auch stetig Punkte sammeln. Ich hoffe, dass wir nicht wieder so einem großen Punkte-Loch hinterherlaufen müssen. Ich bin aber zuversichtlich und denke, dass wir um die Playoffs mitspielen können.
Welches Saisonziel hast du dir mit dem Team gesteckt?
Wir haben gemeinsam die Ziele Final4 + Playoffs ausgeschrieben. Außerdem wollen wir die Süd-Derbies gewinnen und das beste Südteam der Liga sein.
Wie bereitest du das Team auf die anstehende, lange Saison vor?
Wir haben einen Saisonplan entwickelt mit klar definierten Pausenzeiten im November und im Januar. Ich denke, diese Regenerationszeit wird auch ein Schlüssel werden. Ansonsten haben wir in diesem Saisonplan bereits die Belastungssteuerung anhand der Spieltage und weiteren Events festgelegt. Insofern sollte das ganz gut hinhauen. Physisch sind wir grundsätzlich mit unserer jungen Truppe schon ganz gut aufgestellt.
Noch fühlst du dich nicht in der Position, den Schläger an den Nagel zu hängen und wirst daher als Spielertrainer aktiv sein. Welche Herausforderungen und Chancen verbindest du mit dieser Rolle?
Es ist sicherlich so, dass das In-Game-Coaching limitiert ist. Entsprechend bedeutet das für uns als Team: Wir müssen gut vorbereitet sein. Für mich als Spieler war das vor zwei Saisons in Chemnitz eher konstruktiv, da ich weniger nachdenke und eher instinktiv spiele. Außerdem nimmt man das Spiel immer nochmal anders wahr, als wenn man nur neben dem Feld steht und ggf. während Gesprächen vielleicht sogar viele Teile des Spiels verpasst.
Das erste Spiel am 31.8. (18 Uhr im Bildungscampus Riem) wird gleich ein Härtetest. Mit dem MFBC Leipzig habt ihr den Drittplatzierten der letzten Saison zu Gast. Welche Erwartungen hast du an diesen Saisonauftakt?
Gar keine. Wir hatten nur eine kurze Sommerpause, eine kurze Vorbereitung, wenig Testspiele. Da müssen wir uns gegen den MFBC jetzt keinen übermäßigen Druck machen. Wir können einfach befreit aufspielen und uns auf uns konzentrieren. Die zwei Spiele danach gegen Kaufering und Schriesheim wollen wir sowieso immer gewinnen.